Erwerbsarbeit galt lange Zeit als Investition von Lebenszeit in ein kommerzielles Unternehmen, für die man im Gegenzug eine Bezahlung erhielt. Soziales Engagement blieb dabei dem Privatbereich überlassen. Mit Ausnahme von medizinischen Berufen gab es in früheren Generationen auch kaum Nachfrage nach sozialer Arbeit. Altenheime haben zwar schon eine längere Tradition, meistens wurden sie jedoch von den Wohlfahrtsverbänden betrieben und standen Menschen zur Verfügung, die keine Angehörigen hatten. Erst mit dem modernen Paradigmenwechsel weg von der häuslichen, innerfamiliären Pflege hin zu einer professionellen Betreuung pflegebedürftiger Menschen durch Dritte entstand ein vollkommen neuer Berufssektor: Soziale Arbeit. Diese bildet mittlerweile den sogenannten „Dritten Sektor“ nach dem Primären Sektor für Produktion in Industrie und Landwirtschaft und dem Sekundären Sektor für Handel und Dienstleistungen. Die Sozialarbeit stellt als Dritter Sektor eine Unterkategorie des Dienstleistungssektors dar.